Schritte in Richtung Einreiten

Es war wohl der erste Tag in meiner neuen Wohnung, an dem ich nicht vom üblichen Gekläffe geweckt wurde. Sondern von einem lauten, aufdringlichen Klopfen und Trommeln. Ich blieb erschrocken liegen – wo war eigentlich Wuschel? Mir blieb nichts anderes übrig, als aufzustehen. Der nächste Schock war eine eiskalte Welle von Luft. Ich fröstelte und bekam sofort eine Gänsehaut. Wuschel lag schlummernd neben mir. Nun merkte ich auch, was das Trommeln war: Die dicken, harten Regentropfen, die zu unzähligsten ans die Fensterscheibe schlugen. Ich blickte auf die Uhr, es war circa sieben Uhr. Kein Wunder, das mein kleiner Faulpelz noch schlief. Wäre es nicht so kalt gewesen, wäre die Versuchung, ihn mal aufzuwecken, zu groß gewesen. Stattdessen wickelte ich mich jedoch fest in meine Decke ein und fror weiter. Nach einer Viertelstunde gab ich es auf. Ich stand auf, huschte zum Kleiderschrank und schlüpfte in eine dicke Jeans, ein Shirt und einen dicken Wollpulli. Dann ging ich in die Küche und machte mir einen heißen Tee. Ich blickte in den Garten und dachte: „Etwas Gutes hat der Regen ja doch, die Blumen gehörten ja seit Wochen gegossen!“. Dann beschloss ich, mir ausnahmsweise Grieskoch zum Frühstück zu machen, das war das einzige warme Frühstück, das mir im Moment einfiel. Ich stellte mich an der Herd und um kurz vor acht, als ich bereits beim Frühstück war, hörte ich Wuschels verblüfftes Bellen, eher er in die Küche gesaust kam und den Kopf schief legte. Er lächelte mich mit seinem verschmitzen Hundelächeln an, und ich stand auf um auch ihn zu Füttern. Anschließend öffnete ich ihm die Gartentüre. Gassi gehen verschob ich auf die Zeit, wenn der Platzregen nachließ. Als Wuschel einige Minuten später wieder hineinkam und sich heftigst schüttelte, wusste ich auch sofort, wie ich den freien Vormittag nützen konnte. Ich fing ihn am Eingangstor ab und packte ihn in die Wanne. Dort spritzte ich erstmal seine Beine und seinen Bauch ab, welche von Schlammspritzern bedeckt waren. Dann ribbelte ich ihn mit einem Handtuch so trocken wie möglich. Anschließend füllte ich einen Eimer mit Wasser und nahm einen Putzlappen (oder wie die Dinger da heißen). Ich begann mit dem Wohnzimmer und wischte die ganze Wohnung auf. Anschließend hatte der Regen nachgelassen, es nieselte jetzt nur noch ein wenig. Ich zog mich um und nahm Wuschels Leine. „Aber nur kurz heute, ja?“ fragte ich. Wir machten nur eine kleine Runde um unser Viertel, dann fuhren wir gleich in den Stall hinaus. Bei diesem miesen Wetter wusste ich nicht, was ich mit Chico tun wollte. Also beschloss ich, ihn erstmal gründlich zu putzen. Ich holte ihn von der Koppel, ein braunes Pferd mit Dreckspritzern. „Schön bist du!“ neckte ich ihn und ließ Wuschel von der Leine, als wir wieder am Putzplatz waren. Bei den Koppeln ließ ich ihn lieber nicht frei laufen. Am Putzplatz band ich Chico fest und striegelte und bürstete sein Fell und sein Langhaare fast eineinhalb Stunde. Chico durfte daweil Heu fressen, und wurde auch trotz der langen Dauer nicht unruhig. Ich streichelte ihn ein wenig. „Na, Süßer, was machen wir heute?“ fragte ich ihn. Chico stupste meine Schulter weg und ich nickte. „Genau, das ist eine gute Idee, Chico! Dann longieren wir heute mal wieder. Bin schon gespannt, wie gut dus noch kannst!“. Und ich holte den Longiergurt, Ausbinder, Kappzaum und die Longe. Erst legte ich ihm den Gurt wie einen Sattelgurt um, dann zäumte ich ihn mit dem Kappzaum auf und anschließend hing ich die Longe ein. Die Ausbinder befestigte ich vorerst nur am Gurt und hing sie noch nicht ein, damit er sich während dem Warmgehen noch strecken konnte. Wuschel kam mit und legte sich brav vor die Hallentür. Unter seinen wachsamen Blicken ging Chico erstmal sieben Minuten Schritt. Dann trabte ich ihn an und er schlug mit dem Schweif, hob den Kopf, doch dann ging er in den Trab über. Ich drehte mich ruhig mit, nach zwei Runden hob ich die Longe und Chico ging Schritt. „Feiner Junge!“ lobte ich ihn und hob die Longe erneut, bis er stand. Nun lockte ich ihn zu mir und schnallte die Ausbinder ein. Chico störten sie gar nicht, er kannte das ja schon gut. Ich hob die Longepeitsche und trieb ihn gleich vorwärts. Chico ging gut vorwärts, nachdem ich ihn vorne etwas kürzer nahm, bog er sich auch und stellte sich nach innen. „Super!“ lobte ich ihn wieder. Heute übte ich vorwiegend die Übergänge auf Stimmkommando. Das klappte recht gut, da wir sie auch ein wenig wiederholt hatten. Trotzdem wunderte ich mich, wie gut der Hengst heute ging. Anscheinend hatte er gut geschlafen . Nach circa zehn Minuten galoppierte ich ihn an. Chico wollte einmal buckeln, anschließend kämpfte ich zwar mit seiner Stellung, nach ein, zwei Runden ging es dann doch. Ich versuchte, ihn im Galopp zu versammeln und ihn danach in den Schritt fallen zu lassen – mit einigen Trabschritten dazwischen, leider, klappte es. Ich ließ ihn ein paar Runden Schritt gehen und verschnaufen, dann übte ich Trab/Halt Übergänge und aus dem Halt anzutraben. Zum Schluss versuchte ich noch Rückwärtsrichten mit ihm, dass ging aber nur, wenn ich neben- oder vor ihm stand. Da der Hengst noch gar nicht müde schien, wir hatten ja auch nicht viel gemacht, nahm ich ihm alles ab und ließ ihn frei laufen. Dabei legte ich auch eine Bodenstange auf, über die er drüber trabte. Anschließend halfterte ich ihn wieder mit dem Kappzaum auf und brachte ihn zum Putzplatz. Wuschel lief mit. Ich band Chico, wieder am Halfter, fest. Dann räumte ich die Longiersachen weg und suchte auch Sophie. Im Büro arbeitete sie schon wieder fleißig an den Hofleitungssachen. Ich fragte sie, ob ich mir vielleicht kurz die Satteldecke und den Sattel von Marcello ausborgen konnte – ich wollte Chico ein wenig an etwas auf seinem Rücken gewöhnen. Sie stimmte zu und ich ging in die Sattelkammer. Dort fädelte ich die Satteldecke aus dem Sattel aus und trug beides zum Putzplatz. Chico schaute nicht weiter interessiert, doch als ich ihm die Satteldecke hinhielt, schnupperte er doch begeistert daran. Anschließend fuchtelte ich damit vor ihm herum, was ihm wenig ausmachte. Ich arbeitete mich so weit, dass ich sie problemlos über seinem Rücken flattern lassen konnte. Dann legte ich sie ihm auf und schlagartig hob Chico seinen Kopf. Dann drehte er ihn nach hinten und blickte verdutzt auf das Ding: Was war das denn? Ich musste ein wenig lachen, dann drehte sich Chico wieder weg und ich war erleichtert. Dann nahm ich den Sattel und ließ ihn daran schnuppern. Anschließend legte ich auch den Sattel auf seinen Hals, hielt ihn aber so, dass nicht das Ganze Gewicht auf Chico lag. Dann führte ich ihn zum Rücken und Chico begann, ein wenig zu tänzeln. Ich redete mit ihm und erklärte ihm sicher dreihundert Mal, dass das nur ein Sattel sei. Sobald er kurze Zeit still stand, lobte ich ihn. Dann gurtete ich den Sattel leicht zu und Chico stand ebenfalls still. Zugurten kannte er ja vom Longiergurt. Ich band ihn los und führte ihn am Putzplatz hin und her, was sehr gut ging. Dafür lobte ich ihn und dann sattelte ich ihn wieder ab. Ich band Chico nochmal an und brachte ihn dann in die Box. Die anderen kamen ja auch gleich. Ich half Marco, die Pferde reinzuholen, und fütterte anschließend Chico. Dann gab ich ihm noch eine kleine Nachspeise in Form von Karotten und fuhr mit Wuschel heim.
Daheim fütterte ich auch den Hund und machte mir selbst was zu essen. Dann arbeitete ich noch am PC und schaute fern.

Sorry, der Bericht ist noch von letzter Woche hat nur noch ein kleiner Teil gefhelt, und da ich jetzt lang nicht mehr am PC war wurde er erst jetzt fertig. Stalldienst schreib ich noch einen Beri drüber, hab ich nat. gemacht

hi

echt toller bericht

9 Punkte

hui, dankeschön =)

das war übrigends der Schicksalbericht; also, weils bei Schicksal nich eingetragen ist
bald kommt wieder ein beri... hab im Moment nur ein wenig stress, wir haben so putzige Katzenbabys im Stall, drum bin ich so lang im stall <3

oh tut mir Leid . trag ich gleich ein