Auf Hofsuche..

Gast

Heute wurde ich von einem aufgeregten Wuffen aufgeweckt. Müde kniff ich die Augen fest zusammen doch als das Kläffen nicht aufhörte, wurde ich doch ein wenig neugierig und sprang aus dem Bett. Ich blickte aus dem Fenster und merkte, dass sogar die Sonne schien. Unten im Garten sprang Wuschel, mein Hund, wie verrückt herum. Ich beobachtete ihn eine Weile und merkte dann, dass er einem Schmetterling nachjagte. Typisch und deshalb gleich alle aus dem Bett jagen... Aber jetzt, wo ich schon mal auf war, konnte ich ja gleich dem armen Schmetterling einen riesen Gefallen tun und eine Runde mit dem Rüden machen. Ich machte mich fertig und rief Wuschel in die Küche, wohlwissend, dass er nicht kommen würde. Ich steckte ein paar Schokoeier in meine Jackentasche, nahm die Leine vom Harken und pfiff. Dabei öffnete ich die Tür zum Garten und schwenkte die Leine. Wuschel schaute zu mir und sofort zogen sich seine Mundwinkel nach oben, so dass es aussah, als würde er lachen. Sekunden später sprang er munter auf mich zu und wedelte begeistert mit dem Schweif. Ich streichelte das wilde Wollknäuel ein wenig, bevor ich sein Halsband zu fassen bekam und die Leine einhängen konnte. "Ja, ja, ist ja gut!" lachte ich als er mich auf die Straße zerrte. Dort nahm ich die Leine dann aber etwas kurzer und zog mal streng an. Zum Glück wusste Wuschel, wann Schluss mit dem Spielen war, und als ich ihm befahl bei Fuß zu gehen tat er es auch. Er wusste ja, die nächste Hundewiese kam bestimmt. Wir joggten die Straße entlang, zwischendurch kaufte ich mir noch eine Zeitung, bis wir in den Park kamen. Um diese Zeit waren wir natürlich nicht mehr die einzigen, sehr zu Wuschels Freude. Er bellte seinen Freunden zu und ich ließ mich ein wenig von ihm ziehen. Dann öffnete ich das Tor, was mein Hund noch nicht konnte, und rief ihn nochmal zu mir. „Sitz“ sagte ich streng und Wuschel warf einen traurigen Blick zu einem Schäferhund, den er sehr mochte, und ich machte schnell seine Leine los – bevor er wieder aufstand. Dann gab ich ihm einen Klaps und er lief los. Ich redete ich wenig mit ein paar Leuten und setzte mich dann auf eine Bank. Zuerst schaute ich Wuschel kurz zu, aber der Hund war so schnell das ich ihn nie lange im Blick hatte. Also informierte ich mich mal über das neueste und so verging etwa eine halbe Stunde, bis ich Wuschel wieder zu mir pfiff. Diesmal gehörte er besser, zuminderst der Schäferhund war ja auch schon gegangen, und Waldspaziergänge waren sowieso lustiger. Ich leinte ihn an und dann schlenderten wir in gemütlichem Tempo nach Hause. Dort folgte Wuschel mir gleich mal in die Küche und ich gab ihm eine kleine Portion. Dann trollte sich der Faulpelz auf die Stufen vorm Haus und sonnte sich. Ich nahm mir ein Jogurt und setzte mich neben ihn. Zuerst aß ich, dann kraulte ich ihn noch ein wenig. Anschließend setzte ich mich noch an den PC. In letzter Zeit suchte ich einen neuen Stall für Chico, meinen Andalusierhengst. Besonders jetzt, wo seine richtige Ausbildung begann, brauchten wir einen guten Stall mit Halle und drum und dran. Nach guten zwei Stunde (nebenbei natürlich mit Freunden chatten ^^) seufzte ich und blickte auf die Liste, die ich mir gemacht hatte. Keiner der Höfe war billig genug, hatte eine Halle und nahm auch Hengste auf. Erst zum Schluss fand ich den Reiterhof Gänseblümchen. „Hm, Wuschel, den müssen wir uns mal anschauen!“ lachte ich meinen Hund an und machte mir mal mein Mittagessen. Aber irgendwie war ich schon gespannt und aß so schnell wie möglich meinen Teller leer. Einen Teil bot ich sogar Wuschel an. Nudeln fraß er sogar, bis ich beschloss, es war genug. Beim Gemüse rümpfte er aber die Nase. Anschließend zog ich mir eine meiner Stalljeans an und pfiff Wuschel heran. Ich nahm die Leine, Geld und was man eben so mitbraucht und leinte Wuschel an. Natürlich hatte ich mir die Adresse des Stalles aufgeschrieben. Trotzdem dauerte es über eine dreiviertel Stunde, bis ich beim Stall war. Dabei sollte der 20 Minuten entfernt sein!? Wuschel blieb begeistert stehen und hechelte, lange Spaziergänge und dann Pferde. Von außen her machte der Hof einen schönen Eindruck. Er war hübsch und was ich auf den ersten Blick sah, waren auch alle Anlagen da, die im Internet beschrieben wurden. „Bei Fuß!“ befahl ich Wuschel und hoffte, er hätte heute seinen „braver-Hund-Tag“. Anfangs folgte er mir wirklich brav, bis ich vor die Tür des Büros kam. Dort klopfte ich an, und als die Tür aufging, sprang Wuschel auf und bellte. „Aus!“ schimpfte ich und Wuschel gab zwar keinen Laut mehr, aber er wieselte um mich herum und hätte ich keine Übung im Umgang mit ihm, hätte er mich sicher schon eingewickelt wie eine Mumie. Als ich meine Hände frei hatte von der Leine konnte ich endlich Sophie begrüßen. Sie streichelte Wuschel, der sich dann zum Glück wieder beruhigte. Anschließend zeigte sei mir den Hof. Ich fragte nochmal nach, ob es nichts ausmachte, dass Chico ein Hengst war, und es auch bleiben sollte. Doch hier gab es sogar einen eigenen Stall für Hengste und ich war erleichtert. Wuschel benahm sich nun ordentlich und ich konnte mir viel Zeit zum Beschauen der Anlage nehmen. Kurz vor drei verabschiedeten wir uns wieder, und ich joggte mit Wuschel heim (da bleibt man fit, hm?). Viel Zeit für den Hund nahm ich mir nicht, ich leinte ihn bloß ab und gab ihm einen Kauknochen. Dann telefonierte ich ein wenig herum und als letztes rief ich bei Sophie an, um sie zu fragen, ob das mit dem Einstellplatz gehen würde. Sie sagte natürlich ja, und wir besprachen, dass Chico ausnahmsweise schon vorm letzten Tag im Monat kommen durfte. Außerdem erklärte sie sich bereit, Chico von seinem jetzigen Stall abzuholen.
Ich knuddelte danach erstmal mit Wuschel herum, bis er mir mit einem kurzen Bellen klarmachte, dass er kein Stoffhund war. Also rief ich noch eine gute Freundin an und wir verabredeten uns für gleich im Stadtpark. Also nahm ich Wuschel wieder an die Leine und nach mehreren Stunden, ich hatte noch einen kleinen Umweg genommen, waren wir wieder zuhause. Wuschel bekam sein Abendessen und ich auch. Dann legte ich mich vor den Fernseher und Wuschel in sein Körbchen, bis ich schlafen ging und Wuschel sich neben mein Bett auf seine Decke legte.